Dies war das dritte Buch, welches ich aus der „Zamonien“-Reihe von Walter Moers gelesen habe. Nach dem grandiosen, furiosen und superbem „13 1/2 Leben des Käptn Blaubär“ und dem nicht minder wortgewaltigem und überraschend actionreichen „Rumo und die Wunder im Dunkeln“ haben mich die träumenden Bücher leider nicht mehr ganz überzeugen können. Eines natürlich vorweg: lest dieses Buch nicht, wenn ihr kein anderes Buch der Zamonien-Romane kennt! Moers hat eine wirklich tolle und überschäumende Phantasie und hat sich ausgehend von dem ersten Buch um Käptn Blaubär ein ganzes Universum von zamonischen Gestalten geschaffen. Nach und nach sind um einzelne Figuren neue Bücher entstanden und haben das zamonische Universum weiter belebt.
Alle Geschichten sprühen von Fantasie und phantastischen Ideen und sind sprachlich hervorragend ausgeführt, auch „die Stadt der trämenden Bücher“. Nur – und das ist meine persönliche Meinung – verliert sich der Witz von Buch zu Buch immer mehr. Das, was noch die „13 1/2 Leben“ ausmacht, nämlich die tolle und fast einzigartige Mischung aus Kinderbuch und Fantasyroman verliert sich immer mehr und geht in immer strengere Fantasyform über. Auch verändert Moers das Strickmuster zwischen den einzelnen Romanen sehr wenig. Immer gerät der zunächst unerfahrene Held in verstrickte Gefahren und (zumindest in den drei Büchern, die ich gelesen habe) in eine lichtlose, labyrintartige Unterwelt. Das wird auf Dauer langweilig! Gäbe es da nicht die tollen kleinen Ideen rund um die Grobgeschichte, hätte ich „Die Stadt der träumenden Bücher“ wohl nicht zu Ende gelesen.
Mein Fazit: „13 1/2 Leben des Käptn Blaubär“ unbedingt, „Rumo und die Wunder im Dunkeln“ gerne und „Die Stadt der träumenden Bücher“ nur bei Bedarf und zunehmendem Gefallen lesen!